In meiner Forschung untersuche ich Prozesse institutionellen Wandels in entwickelten kapitalistischen Demokratien. Dabei interessiere ich mich besonders für die Rolle historisch gewachsener institutioneller Strukturen. Ich untersuche diesen Einfluss anhand empirischer Analysen der öffentlichen Finanzpolitik, von Stadt-Land-Konflikten und der historischen Quellen politischen Verhaltens.
Fiskalpolitik
In meiner Forschung zur öffentlichen Finanzpolitik beschäftige ich mich zum einen mit Staatsverschuldung und dem Zusammenhang von Haushaltsüberschüssen und staatlicher Handlungsfähigkeit. Zum anderen untersuche ich die Steuerpolitik und den Einfluss unterschiedlicher Wachstumsmodelle auf steuerpolitische Entscheidungen. Meine Studie über die „Schwarze Null“ ist 2016 bei Suhrkamp erschienen: Link

Stadt-Land-Konflikte
Meine Forschung zu Stadt-Land-Konflikten beschäftigt sich mit Unterschieden in der Repräsentation von Wählern in Städten und auf dem Land. In Projekten mit verschiedenen Ko-Autoren untersuche ich, wie sich die Präferenzen und sozialen Identitäten von Städtern und Landbewohnern unterscheiden und wie gut das politische System diese unterschiedlichen Interessen repräsentiert. Einige Ergebnisse meiner Forschung habe ich in meinem Buch „Stadt, Land, Frust“ zusammengefasst, das 2022 bei C.H. Beck erschienen ist: Link

Historische Quellen politischen Verhaltens
In meinem Artikel „The Long-Term Effects of Oppression: Prussia, Political Catholicism, and the Alternative für Deutschland“ untersuche ich die Rolle regional spezifischer historischer Prozesse am Beispiel der historischen Unterdrückung preußischer Katholiken. Die davon ausgelöste Mobilisierung des politischen Katholizismus hält Katholiken in den entsprechenden Regionen noch heute davon ab, die AfD zu wählen. -> Link
In unserer Studie „Misremembering Weimar“ zeigen Nils Redeker (Hertie School), Tobias Rommel (TU München) und ich, dass die große Rolle der Hyperinflation des Jahres 1923 im deutschen wirtschaftspolitischen Gedächtnis auf einem historischen Missverständnis beruht: Die Mehrheit der Deutschen denkt, Hyperinflation und Weltwirtschaftskrise seien dieselbe Krise gewesen. ->
